In den Sammlungen des Museums für Asiatische Kunst wird derzeit ein Chaturmukh Shiva Linga kosh verwahrt; er ist aus Kupfer gefertigt, vergoldet und mit vier Gesichtern versehen. Eine solche kunstvollgefertigte Metallhülle ist mit Prana (Lebensenergie) geweiht. Sie ist Teil eines Shiva Linga: eines Emblems oder Symbols für Shiva, einer zentralen Gottheit im Hinduismus.

Der Filmemacher und visuelle Anthropologe Deepak Tolange geht auf Entdeckungsreise, um die Bedeutung und Provenienz des in den Sammlungen verwahrten Shiva Linga kosh zu erkunden sowie Aspekte von Shiva und Shiva Linga wiederzuentdecken, neu zu lernen und sie wieder zu verbinden. Für sein visuelles Forschungsprojekt begleitet er mit seiner Kamera in Nepal tägliche Rituale sowie einige der zentralen Feste der Verehrung von Shiva. Er trifft Expert*innen, Priester*innen und Vertreter*innen der Gemeinschaften insbesondere in der Nachbarschaft des Gyaneshwor-Tempels, um über die Bedeutung heiliger Hindu-Artefakte zu sprechen – und auch darüber, was ihr Fehlen für die dortige Gemeinschaft bedeutet.
In Berlin arbeitet Deepak Tolange mit den Museumsteams und insbesondere der Provenienzforscherin Sophia Bokop zusammen, um die Geschichte des Shiva Linga kosh zu erkunden. Die vielfältigen methodischen Ansätze flicht Deepak Tolange zu einem Dokumentarfilm für internationale Publika zusammen. So nähert sich der Film der tiefen Verbundenheit der Hindu-Gemeinschaften mit ihren heiligen Cultural Belongings und vermittelt einen Eindruck, welche Rolle diese in ihrem Alltag, ihrer Identität und ihrem Glauben spielen. Zugleich geht es darum, ein öffentliches Bewusstsein für die Abwesenheit und den Verlust von Kunst- und Kulturgut in Nepal zu schaffen.
Projekt-Info
Region: Nepal
Kooperationspartner*innen: Deepak Tolange
Forschung: Deepak Tolange, Sophia Bokop, Lilla Russell-Smith, Henriette Lavaulx-Vrécourt
Projektförderung: CoMuse
Projektlaufzeit: 2023 – 2025