Zusammenarbeit mit dem Museo Comunitario Yalambojoch

Gipsabgüsse verschollener Objekte

Bei den Repliken handelt es sich um Gipsabgüsse von zwei auf die Zeit um 800 bis 900 datierten Sandsteinobjekten: einem Sonnenstein aus dem sogenannten Sonnentempel sowie einer Ahnenfigur mit Halsschmuck. Von beiden Objekten fertigte Eduard Georg Seler, Altamerikanist und ehemaliger Direktor der Amerikanischen Abteilung des Berliner Museums für Völkerkunde (heutiges Ethnologisches Museum), noch vor Ort in Guatemala sogenannte Papierabklatsche an – negative Gussformen aus Papier, aus denen in Berlin Gipsabgüsse gegossen wurden. Auf der Grundlage dieser Abgüsse erstellte die Gipsformerei beständige Formen, die bis heute zur Reproduktion verwendet werden können. Die Übergabe der beiden Repliken ist eine der ersten „Rückgaben“ der Berliner Museen, die in Form von Gipsabgüssen erfolgte. Sie macht die große Bedeutung von Abgüssen im Kontext eines geteilten Erbes sichtbar.

Kooperation in der Museumsarbeit

Das langfristig angelegte Kooperationsprojekt zwischen dem Ethnologischen Museum und dem Verein Associación Awum Te als Träger des lokalen Gemeindezentrums umfasst – neben der Übergabe der Gipskopien – unter anderem die Umsetzung eines Ausstellungskonzepts für das Museum in Yalambojoch. Dabei bringt das Ethnologische Museum Berlin u. a. konservatorische Expertise ein. Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung des Austauschs über die kulturellen Traditionen in Yalambojoch und der Region, unter anderem durch die Einbindung der örtlichen Schule in ein entsprechendes Vermittlungskonzept des Museums.