Manatunga. Künstlerische Interventionen von George Nuku

Folgende Themen gehören zu diesem Projekt

  • Zeitgenössische Kunst
  • Stadtgesellschaft
  • Bildung & Vermittlung

„Manatunga ist die Māori-Bezeichnung für wertvolle Gegenstände, Erbstücke und Schätze der Ahnen. Das Wort impliziert, dass sie stehen – aufrecht sind. Es wird auch in dem Zusammenhang verwendet, dass diese besonderen Stücke konzentrierte Speicher von Geschichten und Emotionen sind", erklärt George Nuku den Titel seiner Ausstellung.

Upcycling-Workshop mit George Nuku
Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst / Pierre Adenis

Drei Interventionen

Die von George Nuku eigens für den Ozeanien-Bereich der Dauerausstellungen des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum geschaffenen Interventionen werden in zwei Räumen gezeigt: So findet sich eine großformatige Installation in der großen Bootshalle (Raum 215) mit ihrem Fokus auf den Beziehungen zwischen Mensch und Meer und den Einflüssen durch Klimawandel und Umweltverschmutzung. Zwei weitere Interventionen werden im Raum 219 präsentiert, in dem Exponate aus Polynesien und ihre Beziehungen zu Ahnen und Gottheiten ausgestellt sind.
In allen drei Installationen nimmt Nuku die Thematik der Ausstellungsräume auf und stellt eine Verbindung zu den dort gezeigten Objekten aus der Ozeanien-Sammlung des Ethnologischen Museums her. Die zeitgenössischen Kunstwerke erlauben eine Neuperspektivierung der historischen Objekte, wie Nuku erläutert. Es geht darum „die Beziehungen zwischen der Vergangenheit und der Zukunft, zwischen neuen und alten Kunstwerken, zwischen einem Nachkommen der Ursprungsfamilien und den Museumsverwaltern dieser alten Schätze, die jetzt in der Institution beherbergt sind, ins Licht der Gegenwart zu rücken.“
 

George Nuku

George Nuku (* 1964), ist einer der führenden zeitgenössischen Künstler Neuseelands. Als Bildhauer arbeitet er mit Stein, Knochen, Holz, Muscheln, Styropor und Plexiglas. In seinen Werken hinterfragt er immer wieder die Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Kultur, wobei er jahrtausendealte traditionelle Elemente der Māori-Kultur verwendet, um sie zeitgenössischen Themen wie Entkolonialisierung, Rückführung und Versöhnung gegenüberzustellen. Seine Werke werden international ausgestellt, so z. B. im British Museum London, im Cambridge Museum of Archeaology & Anthropology, UK, oder im Musée du Quai Branly, Paris. 2022 hatte er eine große Einzelausstellung im Weltmuseum Wien „Oceans. Collections. Reflections“.

CoMuse Podcast – #12 Manatunga – Künstlerische Interventionen von George Nuku

Projekt-Info

Region: Ozeanien, Neuseeland

Community: Māori

Kooperationspartner: George Nuku

Projektleitung: Dorothea Deterts

Restaurierung/ Ausstellungsaufbau: Leonie Gärtner, Anna-Isabel Frank

Forschung: Kerstin Pinther, Simone Graf, Patrick Helber, Nadia Kabalan, Kerstin Pinther, Ruti Ungar, Valerie von Stillfried

Projektförderung: CoMuse

Projektlaufzeit: 03/2024; 03/2025 – 12/2025